Wer wissen will, wer wir sind, muss verstehen, wo wir herkommen. Der Main-Kinzig-Kreis hat eine lange Tradition, wenn es darum geht, arbeitsuchende Menschen unbürokratisch und lösungsorientiert zu unterstützen. Bereits Mitte der 90er Jahre startete der damalige Sozialdezernent und Landrat a.D. Erich Pipa eine Initiative namens „Neue Wege in schwieriger Zeit“. Ziel war es, die Vertreter von Arbeitsamt, Sozialamt, Jugendamt sowie weiteren Behörden an einen Tisch zu bringen, um Betroffene aus einer Hand zu betreuen. Es entstanden Modell-Teams in Erlensee, Wächtersbach, Langenselbold und Maintal, die rasch zu bundesweiten Vorreitern dafür wurden, wie man moderne, bürgernahe Arbeits- und Sozialpolitik umsetzt.
Die Agenda 2010, welche 2005 in Kraft trat, war ein Wendepunkt für den deutschen Sozialstaat. Sie stellt die tiefgreifendste Veränderung der Sozialgesetzgebung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland dar. Der Main-Kinzig-Kreis war in der Phase der Gesetzgebung ein gefragter Experte und wir sind stolz darauf, dass das Sozialgesetzbuch II (SGB II) auch unsere Handschrift trägt. In den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten hat sich viel getan. Als Kommunales Jobcenter – sogenannte Optionskommune – haben wir von Anfang an die Verantwortung für alle Leistungen nach dem SGB II in Eigenregie übernommen – unabhängig von der Bundesagentur für Arbeit. Seit 2010 existiert das Kommunale Center für Arbeit (KCA) im Wesentlichen in seiner heutigen Form. Susanne Simmler trägt dabei als Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende des KCA-Verwaltungsrates die politische Verantwortung für unser Haus.